PHILOSOPHY Bertram K
Eine Haarnadel könnte man im Publikum fallen hören, wenn bis zu 2000 Kollegen dem Friseur Bertram K auf der Bühne dabei zuschauen, wie er seine Methode, sein Credo, seine Philosophie vorführt:
MINIMALER AUFWAND, MAXIMALER EFFEKT
Der Haarschnitt ist für Bertram K das Werkzeug. „Es ist nicht das Färben, Aufstecken und Föhnen − der Haarschnitt ist die Königsdisziplin! In unserem Gewerbe werden Friseure erst dann hellhörig, wenn du mit dem Schneiden beginnst“, meint Bertram K, um seine Philosophie, sein Konzept zu transportieren. Und nicht umsonst besuchen 10.000e Friseure seit 2004 Bertram Ks Schnittseminare und Shows rund um den Erdball.
„Bei einem Haarschnitt ist es nicht wichtig lange herumzuschnipseln. Es ist wichtig, die Geschichte hinter dem Haar und dem Menschen zu begreifen. Wenn ein Kunde zu mir kommt, dann erzählen mir seine Haare eine Geschichte und es liegt am Friseur, aus dieser Geschichte eine erfolgreiche zu machen.“ Zwischenmenschliches und das Wissen über einen Menschen und sein Haar ist die Basis, auf der Bertram K den individuellen Haarschnitt aufbaut. Intuitiv folgt er seiner Vision, um die perfekte Form für diese Person, für dieses Haar zu erarbeiten − immer wieder aufs Neue.
„Im Vordergrund steht immer die Ästhetik. Ich bin kein Freund von freakigen Sachen. Ich bin kein Freund von zu kopierenden Schnittmustern und von außen suggerierten Bildern. Ich kopiere nicht − ich entwerfe bei jedem Kunden eine Frisur, die in dem Moment zu dem Menschen und zu dem Haar passt. Trends interessieren mich nicht sehr, denn Haare wachsen, sie sind lebendig und sie verändern sich. Auf das muss Rücksicht genommen, mit dem muss gearbeitet werden. Denn Haare sollen sexy sein und sie sollen dazu einladen, berührt zu werden.“
NEW THINKING – NEW POSSIBILITIES
„Zu einem guten Haarschnitt gehört nicht viel chi chi. Wenn ich weiß, WAS ich schneide, dann brauche ich dazu nicht jeden Handgriff in die Länge ziehen. Wenn ich weiß, was ich tue und mein Handwerk beherrsche, dann kreiere ich eben maximalen Effekt, ohne der Kundin und mir die Zeit zu stehlen.“
Die fehlende Effizienz in seinem Handwerk stört Bertram K: „Der optimale Einsatz des Könnens als Produktionsfaktor ist gerade bei selbstständigen Friseuren sehr wichtig. Dadurch kann ich die begrenzte Zeitkapazität jedes Friseurs in meinem Unternehmen optimieren und dadurch natürlich auch mehr Kunden pro Tag bedienen und dabei mit einem tollen Haarschnitt glücklich machen.“
Das Lehren dieser Effizienz und Wirtschaftlichkeit ist seit über 20 Jahren Bertram Ks Ziel. Doch es gehört nicht nur den Kollegen übermittelt, sondern auch den Kunden, die noch immer auf dem althergebrachten Modus laufen: ein schnell ausgeführter Haarschnitt sei ein nachlässiger Haarschnitt. „Das ist falsch. Ich weiß vorher − im Gespräch mit dem Kunden, nach der Analyse des Haares − welchen Schnitt ich umsetze. Warum soll ich dann noch lange herum schneiden und ausprobieren? Eigentlich wissen Friseure, die lange für einen Haarschnitt brauchen, nicht wirklich, was sie schneiden sollen. Sie fangen an und schauen dann, was draus wird. Ich glaube nicht, dass man dabei maximalen Effekt für den Kunden, für das Haar und für einen selbst erschaffen kann.“